Die Schweiz sehen und sterben
Sherlock Holmes’ Ende in den Reichenbachfällen
Wohl im Jahr 1907 reist ein junger Deutscher von Hamburg in die Schweiz, nach Davos, um im Sanatorium Berghof seinen kranken Cousin zu besuchen. Hans Castorp heißt der treuherzige Mann, dessen Besuch, statt der geplanten drei Wochen, schließlich sieben Jahre dauern wird. Dieses kleine Fleckchen Schweiz, der ‚Zauberberg‘, ist ein Ort, an dem die Zeit still steht, ein Ort der geistvollen Langeweile, der schläfrigen Gemütlichkeit und des ebenso sanften wie geduldigen Todes. Den wachen Geist, der die Eintönigkeit des Lebens erträglich macht, bringen die fremden Patienten mit, die Schweiz, hier als alpine Landschaft gezeichnet, dient einzig als beschauliche Kulisse des trägen Totentanzes. Als einer der wenigen Überlebenden des Sanatoriums reist Castorp am Ende überstürzt ab und dem Schrecken des Weltkriegs entgegen, in dessen Gewühl und Lärm er untergeht. Immerhin, er hat sein Leben noch über die Grenze in die Heimat gerettet und kann es nun verschwenderisch der Sinnlosigkeit opfern. Hätten Gott oder der Erzähler Castorp einmal kräftig in die Höhe gehoben und ihm die Möglichkeit geboten, das Land, in dem er krank, aber nicht geheilt wurde, zu überblicken, er hätte einen großen Friedhof gesehen: die Alpen nichts als majestätische Grabsteine, die Wiesen und Wälder ein hübscher Totengarten, die Landesgrenze eine hohe Friedhofsmauer. Hölderlin und Kleist müssen einen Blick auf diese endgültige Schweiz erhascht haben, innerhalb weniger Monate nur sind beide in die Beschaulichkeit hineingereist, um gleich wieder, von der schrecklichen Einsicht getrieben, aus ihr herauszurennen. Büchner aber war zu jung und zu beschäftigt und hat es nicht gemerkt, Joyce war beinahe blind und hat es nicht gesehen, und Musil war einfach viel zu müde und Thomas Mann viel zu alt, um noch einmal wegzulaufen. Umgeben von grünen Wäldern, blauen Seen, kaltem Gestein und einem viel zu engen Schweizer Himmel fanden sie den Tod. Dass das kleine Alpenland zwar mit (demokratischer) Idylle lockt und einer Höhenluft, die Heilung verspricht, jedoch zumeist nur, um mit dem Tod gemeinsame Sache zu machen – diese Erfahrung wurde auch Conan Doyle nicht erspart, wenngleich sie in jener indirekten Weise auftrat, die einzig Glückspilzen zu widerfahren pflegt.
Fiction as Part of Literature
Im Jahr 1893 befindet sich Arthur Conan Doyle auf dem Gipfel seiner Berühmtheit: Die zweite Serie der Sherlock-Holmes-Geschichten erscheint im Strand Magazine und bringt dem Autor ein kleines Vermögen ein; die Leserschaft liegt ihm zu Füßen und auch die Ehre steht Spalier: Robert Louis Stevenson, vielbewundertes Vorbild Conan Doyles, beginnt einen Briefwechsel mit dem erfolgreichen Landsmann. Zu diesem Zeitpunkt lebt der lungenkranke Stevenson mit Frau und Stiefkindern seit wenigen Jahren auf Samoa; das Klima lindert seine Leiden, und die Einheimischen vergöttern ihn. Er habe, schreibt er an Conan Doyle, an den Holmes-Geschichten Gefallen gefunden und The Adventure of the Engineer’s Thumb seinem samoanischen Diener vorgelesen, der gespannt zugehört habe. Allerdings, so Stevenson weiter, sei es unmöglich, Conan Doyle als Autor der Erzählung zu präsentieren, da die Einheimischen nicht zwischen Fiktion und Wirklichkeit unterscheiden und alle Geschichten für „wahr“ halten würden.[1]Â
Vielleicht hat Conan Doyle über soviel Südsee-Naivität amüsiert seinen viktorianischen Kopf geschüttelt. Tatsächlich ist das Wissen um den Unterschied zwischen Fiktion und Realität eine der viel propagierten selbstverliebten Einsichten des Abendlandes; worin die Differenz genau bestehen soll, lässt sich bei genauerem Hinsehen jedoch kaum sagen. Diese leidvolle Erfahrung blieb auch Conan Doyle nicht erspart. Denn es ist genau die Brüchigkeit dieser in der westlichen Welt scheinbar so gängigen Grenzziehung zwischen Wirklichem und Ausgedachtem, die dem Erfinder des exzentrischen Detektivs zunehmend das Leben vergällt. Zwar darf er sich in Großbritannien stolz mit dem Attribut des Autors schmücken und saftige Honorare einstreichen, doch die von ihm geschaffene Figur gewinnt mehr und mehr ein Eigenleben, das unheimliche Ausmaße annimmt. Bereits in The Red-Headed League, der zweiten Geschichte, die im Strand Magazine erscheint, lässt Conan Doyle Holmes nach vollbrachter Ãœberführung der Täter Flaubert zitieren. „L’homme n’est rien – l’œuvre tout“, heißt es effektvoll aus dem Mund des Meisterdetektivs.[2] Was als belesener Hinweis auf die eigene bescheidene Rolle in der Verbrechensaufklärung erscheinen mag, kann man auch als prophetischen Kommentar zum Schicksal lesen, das Conan Doyle als Schriftsteller ereilt: Der Pfeife rauchende Detektiv ist schon bald ungleich berühmter als sein Schöpfer. Die erste Holmes-Biographie erscheint 16 Jahre vor der ersten Conan Doyle-Biographie, und die Anzahl der Lebensbeschreibungen des Detektivs übertreffen die Veröffentlichungen zur Vita des Autors bis zum heutigen Tag um ein Vielfaches.[3]Â
Überhaupt legen Conan Doyles Zeitgenossen in ihrer Verehrung des Meisterdetektivs ein groteskes Verhalten an den Tag. Zahllose ‚wirkliche‘ Briefe werden an die fiktive Adresse Baker Street 221B gesandt, nach der ersten Serie bestürmt die fanatisierte Leserschaft das Strand Magazine um weitere Geschichten. Und als der Autor, wenig erfolgreich, der übermächtigen Schöpfung den Garaus macht, schmücken sich, als Ausdruck tiefster Trauer, viele Londoner mit schwarzen Armbinden.[4] Im Grunde zeigt das Verhalten des britischen Publikums einzig, wie eng und stark das geistige Band ist, das es mit Stevensons Diener auf Samoa verbindet.
Ehe der Autor Sherlock Holmes in den Tod schicken kann, muss er ihn aber erst ins Leben rufen. Im Jahr 1886 ist Conan Doyle ein junger Arzt und frischer Ehemann und träumt vom Schriftstellerdasein; eine Kurzgeschichte und Micah Clarke, einen historischen Roman, hat er bereits veröffentlicht, nun sitzt er an einem neuen Roman, als ihn, je nach Lesart, ein Segen oder Fluch befällt. In seiner Jugend hat Conan Doyle Poes Dupin-Geschichten und Gaboriaus Lecoq-Romane gelesen; an beiden Detektivfiguren nimmt er Maß, fügt die Umrisse seines Edinburgher Lehrers Dr. Joseph Bell hinzu, tauft die eindrückliche Figur auf den Namen Sherlock Holmes und macht ihn zum Protagonisten seines Romans.[5]
A Study in Scarlet wird 1887 in Beeton’s Christmas Annual abgedruckt und vermag die Leser nicht zu betören. Weil ein amerikanisches Magazin einen weiteren Holmes-Roman anfordert, hält Conan Doyle an seiner Hauptfigur fest und liefert mit The Sign of Four den zweiten Roman; das Echo bleibt auch diesmal leise und verhallt schließlich. Erst 1891 kehrt er zu seinem Detektiv zurück. Er verkauft einige Holmes-Geschichten an das neu gegründete Strand Magazine, das sich fortan im Ruhm Conan Doyles und vor allem Holmes’ mitsonnen darf. Der ungeheuere Erfolg, der nun einsetzt, lässt sich zum einen mit dem Wechsel vom Roman zur Kurzgeschichte erklären, zum anderen mit der zum selben Zeitpunkt einsetzenden Retusche an den dunklen Seiten der Detektivfigur; die antisozialen Tendenzen seines Helden werden von Conan Doyle nach den ersten beiden Romanen deutlich abgemildert, das mitleidlose, frostige Auftreten gegenüber den Mitmenschen wird von nun an mit Andeutungen auf ein Gefühlsleben gebrochen, die Drogensucht durch Watsons Fürsorge geheilt.Â
Dass ihm Holmes nicht nur die Möglichkeit bot, seine ungeliebte Praxis aufzugeben und sich ganz der Schriftstellerei zu widmen, sondern er zugleich ein Monster geschaffen hatte, das ihn zu erdrücken drohte, war Conan Doyle rasch klar. Trotz des plötzlichen Erfolgs macht er sich nur widerwillig an das Schreiben neuer Geschichten; nachdem er die fünfte vollendet hat, fasst er den Plan, mit dem Detektiv ein Ende zu machen. „I think of slaying Holmes in the sixth & winding him up for good & all“, schreibt er im November 1891 an seine Mutter. „He takes my mind from better things.“[6] Knapp zwei Monate später verkündet er erleichtert, die sechste Holmes-Geschichte abgeschlossen zu haben, allerdings lässt er den Detektiv auf Bitten der Mutter am Leben: „so now a long farewell to Sherlock. He still lives however, thanks to your entreaties.“[7] Das lange Lebewohl stellt sich jedoch als ein äußerst kurzes heraus. Denn gleich darauf gelingt es dem Strand-Herausgeber George Newnes, Conan Doyle mit Hilfe eines deutlich verbesserten Honorars zu einer neuen Serie zu überreden. Zwölf weitere Geschichten sind beschlossen, und diesmal muss es, um der grausamen Verführung, die von großzügigen Geldangeboten ausgeht, nicht erneut zu erliegen, mit Holmes ein gewaltsames und endgültiges Ende nehmen. Bereits im April teilt er seiner Mutter mit, dass er die allerletzte Holmes-Erzählung in Angriff genommen habe: „I am in the middle of the last Holmes story, after which the gentleman vanishes, never never to reappear. I am weary of his name.“[8] Wer der mörderische Handlanger des Autors in der Geschichte sein wird, steht längst fest – nur Professor Moriarty, Holmes’ einziger ebenbürtiger Gegenspieler, kommt in Frage – wo und wie der Meisterdetektiv aber ins Jenseits befördert wird, bleibt vorerst offen.
Im Sommer 1893 reist Conan Doyle mit seiner Frau Louise in die Schweiz. Er hält auf Einladung einer christlichen Zeitschrift in Luzern einen Vortrag, ausgerechnet mit dem Titel „Fiction as Part of Literature“.[9] Danach fährt das Paar, flankiert von zahlreichen Begleitern, Richtung Zermatt; der Weg führt über Meiringen, wo Conan Doyle die Reichenbachfälle bestaunt. Als er in die 120 Meter tiefe Schlucht des größten der Wasserfälle schaut, blickt er in ein offenes Grab, steinern, tödlich, kalt, wie gemacht für seinen lästigen Helden; wer in diesem Schlund verschwindet, wird nicht mehr wiederkehren. Holmes’ letzte Ruhestätte ist also gefunden, jetzt geht es nur noch darum, den Detektiv ins Berner Oberland zu locken.
Zurück in London, warten jedoch andere Sorgen. Denn ehe der Autor seine Mordpläne in die schriftstellerische Tat umsetzen kann, klopft der Tod, vorerst noch im Gewand der Krankheit, leise an die Haustür der Conan Doyles: Bei Louise wird Tuberkulose diagnostiziert. Gleich nach ihrer Rückkehr aus der Schweizer Höhenluft zeigt sich ein hartnäckiger Husten, den ein Arzt und auch Conan Doyle selbst bald als gefährliches Lungenleiden erkennen. Aus diesem Grund reist Louise, begleitet von ihrer Schwester, sofort wieder dem Ursprung ihrer Krankheit entgegen; Hoffnung auf Linderung und das Wunder der Heilung verspricht einzig die Schweizer Bergluft. St. Moritz wird zum Genesungsort erkoren, jedoch bald durch Davos ausgetauscht. Möglich, dass hinter dem Ortswechsel eine Empfehlung Stevensons steht, der sich zwölf Jahre früher im Davoser Kurhotel falschen Hoffnungen hingegeben hatte.[10] Während seine Ehefrau in der winterlichen Schweiz friert, arbeitet Conan Doyle konzentriert am Ableben des Detektivs. Danach unternimmt er eine Lesereise nach Schottland, um schließlich am 10. Dezember in Davos einzutreffen und das zu tun, was die Schweiz den Touristen gern aufbürdet: Skifahren. Tatsächlich gehört der Brite zu den Pionieren der neuen Wintersportart, die er im Jahr zuvor in Norwegen kennengelernt hat. Stolz schreibt er an seine Mutter: „I am the first Englishman who has ever crossed an Alpine pass in winter on snow shoes – at least I think so.“[11]
Zur Zeit als Conan Doyle das Prättigau auf Brettern erkundet, erscheint im fernen London die „letzte“ Holmes-Geschichte, die die Endgültigkeit bereits feierlich im Titel trägt: The Final Problem. Ebenso wichtig, wie den Detektiv in sicherer Entfernung zum heimatlichen London in den Tod zu schicken, war es wohl für das Befinden des Autors, dass er selbst im tausend Meilen entfernten weißen Nirgendwo weilte, als die britische Öffentlichkeit von Sherlock Holmes’ abruptem Ableben erfuhr.Â
Literature as Part of Fiction
The Final Problem ist, ganz abgesehen vom traurigen Ausgang, eine sonderbare Erzählung. Die vielen Topoi, die zum fixen Inventar einer Holmes-Geschichte gehören, sind auf den Kopf gestellt und neu arrangiert. Zunächst ist es Holmes, der Watson aufsucht – eine Außergewöhnlichkeit; wenig später bereits befinden sich der Detektiv und sein treuer Begleiter auf der Flucht, gejagt von Professor Moriarty. „Man könnte meinen“, empört sich Watson, „wir seien die Verbrecher.“[12] Statt sich an sicherer Stelle in kühler Detektion zu ergehen und am Ende mit dem Finger auf die Täter zu zeigen, wird Holmes selbst zur Beute. Und obwohl in zahlreichen Berichten Watsons immer wieder Fälle Erwähnung finden, in denen Holmes verschiedenen Königshäusern Europas zu Hilfe eilt, gibt es keine einzige Geschichte in den Chroniken des Freundes, die den Detektiv außerhalb Englands zeigt. In The Final Problem aber hetzt Holmes atemlos über den Ärmelkanal und den halben Kontinent, ehe er in Meiringen vermeintlich zur Ruhe kommt. Die Schweiz wird als Idyll beschrieben, von langen Wanderungen ist die Rede, vom Rhonetal, Leuk und Interlaken. „[D]as liebliche Grün des Frühlings zu Füßen, das jungfräuliche Weiß des Winters zu Häupten“, spazieren die beiden Engländer durch den milden Frühling.[13] Gebrochen wird die Beschaulichkeit nur durch Holmes’ nervöse Adlerblicke und einen Felsbrocken, der knapp an den Wanderern vorbei in eine Schlucht stürzt.
Das Herausragende dieser letzten Geschichte sind die Auslassungen, die Abwesenheiten, aus denen sie gebaut ist.[14] Moriarty erscheint einzig als Kolportage aus dem Munde Holmes’, dann als winzige Gestalt, die vergeblich den Bahnsteig entlanghuscht und schließlich als unsichtbare Macht, die Felsbrocken ins Rollen bringt. Auch die Reichenbachfälle sind nichts als eine sichtbare Auslassung, eine Lücke, ein „Schacht“, eine „Kluft“, ein „Abgrund“, wie es im Text heißt.[15] Die eklatanteste Leerstelle aber bildet das dramatische Finale, denn, wie Michael Atkinson lakonisch feststellt, „we have no real record. Though illustrators on both sides of the Atlantic were not shy to depict the scene, in the text it is an absence.“[16] Der große Schlag, den Moriarty ausführt, beginnt mit einem Brief, den ein junger Schweizer den beiden Engländern, die gerade von den Reichenbachfällen aus zu einer längeren Wanderung aufbrechen wollen, überbringt. Verfasst hat das Schreiben offenbar der Wirt des Gasthauses, in dem Holmes und Watson in Meiringen abgestiegen sind. „Wie es schien“, erzählt Watson traurig,Â
war ganz wenige Minuten nach unserem Aufbruch eine englische Dame eingetroffen, die sich im letzten Stadium der Schwindsucht befand. Sie hatte in Davos-Platz überwintert und war eben unterwegs gewesen, um ihre Freunde in Luzern zu besuchen, als sie einen plötzlichen Blutsturz erlitt. Man war der Meinung, daß sie kaum noch ein paar Stunden zu leben habe und es ihr ein großer Trost wäre, einen englischen Arzt zu sehen, und ob ich nicht zurückkehren könnte, etc., etc.[17]
Dieser brutale autobiographische Niederschlag, den die Angst um die schwer erkrankte, in Davos-Platz weilende Ehefrau Louise diktiert, kann deshalb in einer derartigen Direktheit Eingang in den Text finden, weil er sich sogleich als reine Fiktion, als List Moriartys herausstellen wird.[18] Watson soll vom Schauplatz des Verbrechens weggelockt werden, damit das finale Duell unter Ebenbürtigen stattfinden kann. Mehr noch als dem kriminellen Professor dürfte es allerdings dem Autor ein Anliegen gewesen sein, den Arzt aus der Gefahrenzone zu retten, weil er ihn als Chronisten des bitteren Endes dringend benötigte. Watson eilt unverzüglich zum Gasthaus zurück und muss erfahren, dass er getäuscht wurde und das Schreiben des Wirts eine Fälschung ist; Böses ahnend, läuft er zum Wasserfall zurück und findet den Ort verlassen. Hier klafft die größte Aussparung: Der Kampf hat bereits stattgefunden. Von nun an ist der Leser ganz auf die deduktiven Fähigkeiten Watsons angewiesen, von deren bescheidenem Ausmaß die vorangegangenen Romane und Erzählungen eindrücklich Zeugnis abgelegt haben. Er sieht Holmes’ Bergstock, der einsam am Felsen lehnt, Fußspuren, die auf den Abgrund zuführen und keine, die zurückkehren; schließlich erkennt er, am Rande des Abgrunds, aufgewühlte Erde und zertretene Sträucher – Indizien eines verzweifelten Kampfes.Â
Weil aber weder Holmes noch Moriarty Watsons analytischer Meisterschaft vertrauen, darf der Detektiv seinem treuen Freund einen Abschiedsbrief schreiben, in dem er seinen Tod ankündigt. „Mein lieber Watson“, heißt es stoisch,
ich schreibe diese wenigen Zeilen dank der Zuvorkommenheit von Mr. Moriarty, der solange warten will, bis ich ihm zur Verfügung stehe für die endgültige Bereinigung der zwischen uns offengebliebenen Fragen. Er hat mir einen Überblick über die Methoden gegeben, dank denen er der englischen Polizei entging und stets über unsere Bewegungen unterrichtet blieb. [...] Zu wissen, daß ich die Gesellschaft von allen weiteren Auswirkungen seiner Gegenwart befreien kann, ist mir eine Freude, obgleich ich befürchte, daß der Preis dafür meinen Freunden, und besonders Ihnen, mein lieber Watson, Schmerz bereiten wird. Ich hatte Ihnen indes bereits erklärt, daß meine Karriere ohnehin einen Wendepunkt erreicht hat und kein anderer möglicher Abschluß angemessener sein könnte als dieser.[19]
Die bemühte Sinnstiftung des todgeweihten Holmes weiß jedoch die zeitgenössische Leserschaft nicht zu besänftigen. Mehr als 20’000 Abonnementskündigungen gehen innert kürzester Zeit beim Strand Magazine ein, wütende Beschimpfungen („Mörder!“, „Bestie!“) erreichen den Autor.[20] Conan Doyle aber ist erleichtert. Er versucht sich fortan, äußerst glücklos, als Politiker, schreibt Romane, die heute alle vergessen sind, und zwei Monographien über den Burenkrieg in Südafrika, den er als freiwilliger Arzt am Rande miterlebt. Doch bereits im Jahr 1901 überrascht das Strand Magazine die Öffentlichkeit mit einer Wundermeldung: Sherlock Holmes kehrt zurück! Zunächst muss Conan Doyle sein Geschöpf nicht mühsam von den Toten auferwecken – The Hound of the Baskervilles, der dritte Holmes-Roman, datiert aus der Zeit vor dem Ableben des Detektivs. Doch nicht nur die Leserschaft, auch Conan Doyle selbst möchte den aparten Londoner endlich wieder neue Fälle lösen sehen. Das opulente Angebot einer amerikanischen Zeitschrift leistete schließlich die noch nötige Überzeugungsarbeit. Am 26.  September 1903 ist es soweit: Die Erzählung The Empty House erscheint gleichzeitig im Collier’s Weekly und im Strand Magazine und mit ihr ein unheimlich lebendiger Holmes, der dem gutmütigen Watson einen Ohnmachtsanfall beschert und sodann in der Manier eines Klassenprimus erklären darf, wie er dem finsteren Schweizer Schlund entrinnen konnte: „Nun also zu jener Schlucht. Ich hatte keine ernstlichen Schwierigkeiten, dort herauszukommen, und zwar aus dem sehr einfachen Grund, weil ich nie darin gewesen bin.“[21] Von Moriarty in die Enge getrieben, widerfuhr ihm Hilfe aus Fernost, in Form der japanischen Ringkampfart Baritsu, die er vortrefflich beherrschte; Moriarty, weniger glücklich, stürzte in die tödliche Tiefe. Weil er wusste, dass Moriartys Stellvertreter Colonel Moran ihm nach dem Leben trachtete, täuschte der Detektiv flink seinen eigenen Tod vor, hetzte über die Alpen nach Florenz, und nun beginnt, was unter der Bezeichnung The Great Hiatus in die Holmes-Forschung eingegangen ist: Er bereist zwei Jahre lang Tibet, durchquert Persien, besucht Mekka und Khartum; zuletzt forscht er fleißig in einem Labor in Montpellier, um endlich nach London zurückzukehren.[22]
Die Schweiz also schafft es nicht, Sherlock Holmes umzubringen; statt dem größten Detektiv eine nasse Grabstätte zu sein, nimmt sie den größten Bösewicht in ihren kühlen Schoß auf. Dennoch wird für den toten Moriarty kein Grabstein errichtet; einzig ein weißer Stern auf dem feuchten Felsen bei den Reichenbachfällen und eine Gedenktafel erinnern an den berühmten Kampf.[23] Während Moriartys Spuren getilgt sind, thront im nahegelegenen Meiringen eine lebensgroße Statue des Detektivs, breitbeinig sitzt er auf einem Stein, mit Jägerhut und Pfeife, nachdenklich und aufmerksam zugleich, ganz so, als könne er in der Ferne Moriartys Schatten erspähen. Der steife, für die Ewigkeit gemachte Holmes befindet sich neben dem Sherlock-Holmes-Museum, das 1991 zum hundertsten Todestag des Engländers, der nicht stattgefunden hat, eröffnet wurde; im Museum können die Besucher eine getreue Nachbildung jenes berühmten Innenraumes der Baker Street 221B bestaunen, den es nie gegeben hat.
Von Conan Doyle, der tatsächlich in Meiringen weilte, gibt es im Dorf wenig zu sehen; die fiktive Gestalt hat, ähnlich wie in London, ganz vom Ort Besitz ergriffen. Nach dem misslungenen Mordanschlag auf sein Monstrum unternimmt der Autor keinen weiteren Versuch mehr, seinen ungeliebten Helden aus der Welt zu schaffen, sondern gönnt ihm schließlich gar einen ruhigen Lebensabend als Bienenzüchter in Cornwall. 1917 wird noch einmal der endgültige Abschied verkündet, in His Last Bow gibt Holmes seine letzte Vorstellung, um dann, ganz im Stile eines routinierten Stars, Mitte der 1920er Jahre noch einmal die große Bühne zu betreten und Adieu zu winken.[24] Ganz frei von Todeswünschen zeigt sich Conan Doyle jedoch auch später nicht, wenngleich die Mordlust nur als ironische Geste aufscheint. In einer der späteren Geschichten schickt der Autor den Detektiv auf das Sterbebett, aber nur für kurze Zeit und mit ins Gesicht geschminkten Augenringen; Holmes gehorcht brav und erledigt den morbiden Auftritt mit Bravour, wohl wissend, dass sein Schicksal, anders als das seines Schöpfers, die Ewigkeit ist.[25]
Reichenbachfälle reloaded
Gilbert Adair, Schriftsteller und Kritiker, wie Conan Doyle in Edinburgh aufgewachsen und in London lebend, ist im deutschsprachigen Raum vor allem als Verfasser von Kriminalromanen bekannt; tatsächlich aber gibt es kaum eine literarische Gattung, die sich vor seinen ironischen Geistesblitzen und seiner postmodernen Pastiche-Wut in Sicherheit wiegen kann.
Würde man nach dem zentralen Thema seines Werkes befragt, müsste man den ‚Tod des Autors‘ nennen. Adair hat zwei Texte geschrieben, die diesen Titel tragen. In einem der Texte, einer kurzen Glosse, behauptet Adair, dass Roland Barthes sich in seinem legendären Essay nicht nur als Provokateur ausweise, sondern auch als Prophet. Um diese Einschätzung zu belegen, greift er auf den 1994 erschienenen Roman Swan zurück. Als stolze Autorin des Buches, so verkündet es das Cover, fungiert das Topmodel Naomi Campbell. Allerdings, behauptet Adair, wussten sämtliche Mitspieler des Literaturbetriebs und auch die meisten Außenstehenden, dass nicht Campbell, sondern eine Lektorin den Roman geschrieben hat. „Es ging sogar das Gerücht um, Campbell habe Swan nicht einmal gelesen, weshalb man ihr einen 250-Wörter-Extrakt habe aushändigen müssen, damit sie vor den Journalisten die Handlung glaubwürdig wiedergeben konnte.“[26] In der Öffentlichkeit fiel der kleine Unterschied, die Diskrepanz zwischen dem Namen auf dem Buchdeckel und der tatsächlichen Autorin, nicht ins Gewicht; niemand störte sich daran, dass Campbell zu ‚ihrem‘ Roman kein einziges Wort beigesteuert hatte.
Am selben Thema, jedoch in einer anderen Variante, arbeitet sich Adair bereits einige Jahre früher ab. In seinem Roman The Death of the Author aus dem Jahr 1992 zeichnet er das Porträt eines berühmten Theorie-Papstes, das sich ebenso unverhohlen wie großzügig an der Biographie Paul de Mans bedient. Léopold Sfax ist Professor an der berühmten Universität in New Harbor, der mit seinem Buch Either/Either für Furore sorgt und seine theoretische Ausrichtung auch gern, vom eigenen Klavierspiel begleitet, zum besten gibt:Â
You say eyether and I say eeether,
You say writer and I say reader,
eyether – eeether,
Writer – reader,
Let’s call the whole thing off. [27]
In einem zweiten Buch dreht Sfax die theoretische Schraube noch ein Stück weiter und erklärt Texte zum autonomen Gebiet; sie besitzen keinen Sinn, tragen keine Bedeutung in sich, sondern unterminieren jeden Versuch, Eindeutigkeit zu erhaschen. Gleichzeitig wird alles, Gesellschaft, Leben, Tod, zum Text erklärt und damit das lästige außertextuelle Bezugssystem abgeschafft; ‚l’auteur n’est rien – le texte tout‘, lautet die frohe Botschaft. Die Pointe von Adairs Roman liegt darin, dass er die abstrakte Theorie zu einem direkten unappetitlichen Abkömmling von Sfax’ Biographie erklärt: Weil er in jungen Jahren im besetzten Paris nazifreundliche Artikel verfasst hat, zielen die theoretischen Bemühungen des älteren Sfax darauf ab, nicht nur Sinn und Bedeutung abzuschaffen, sondern auch darauf, den Tod des Autors, des Urhebers eines Textes, einer Tat, auszurufen, um sich selbst aus Verantwortung und Schuld zu entlassen.
In seinem jüngsten Roman And Then There Was No One präsentiert Adair eine neue Variante seines Lieblingsthemas; der Tod des Autors tritt hier in einer Art und Weise auf, die direkt in die Arme Conan Doyles und in die Schluchten der Reichenbachfälle führt. Gilbert Adair, Autor des Romans und Erzähler der Geschichte, wird im Herbst des Jahres 2011 eingeladen, am alljährlichen Sherlock Holmes-Festival in Meiringen aus seinen Holmes-Pastiches vorzulesen. Überraschungsgast des Festivals ist Gustav Slavorigin, englischer Autor mit bulgarischen Wurzeln, der mit seiner Essaysammlung Out of a Clear Blue Sky die amerikanische Leserschaft gegen sich aufgebracht hat und nach Morddrohungen untergetaucht ist. Die Essaysammlung, ursprünglich mit Come, Friendly Planes betitelt, knüpft ein drastisches Band zwischen dem Zustand der amerikanischen Kultur, die als terroristische Unternehmung eingestuft wird, und den Anschlägen von Nine Eleven. „Wie kann man“, heißt es boshaft in einem der Texte, „ein Urteil über einen neuen Film abgeben, wenn man von der Leinwand nur die Neonazigesichter von Hollywoods heutiger Darstellerriege widerwärtig ins Publikum schielen sieht, eine Mischpoke sondergleichen, von ihrem Amerikanischsein so gezeichnet wie das Gesicht eines Alkoholikers von seiner lebenslangen Schnapsschluckerei?“[28] Überhaupt besitze „im Amerika des 21. Jahrhunderts [...] das Amüsement annährend dieselbe Funktion wie der Terror in Nazideutschland“; Disneyland, giftelt Slavorigin weiter, sei „das Bergen-Belsen der Vergnügungsindustrie“.[29]
Noch sensationeller als Slavorigins überraschendes Auftauchen in Meiringen und boshafter als seine Texte ist allerdings sein plötzlicher Tod; er wird, ausgerechnet am 11. September, ermordet aufgefunden. Als Tatort dient das nachgebaute Wohnzimmer der Bakerstreet 221B im Holmes-Museum. In der Brust des Toten steckt ein Pfeil – dies wohl eine kleine Verneigung vor Wilhelm Tell, dem berühmtesten Schweizer, der nie gelebt hat.Â
Für Adair sind die Überraschungen, die er für sich selbst bereithält, aber noch nicht ausgestanden; denn unter den Besuchern des Festivals befindet sich auch Evadne Mounts, eine schriftstellernde Hobbydetektivin, die Adair erfunden und zur Protagonistin seiner Kriminalromane erkoren hat. Das Zusammentreffen von Autor und literarischer Figur verläuft äußerst lieblos; am Ende überführt, nach reichlich gewagten Schlussfolgerungen, Evadne ihren Schöpfer des Mordes an Slavorigin und wird von ihm zur Strafe in Conan Doylescher Manier die Reichenbachfälle hinuntergestoßen. Anders als der Meisterdetektiv, der sich seines Autors erbarmt und sich mit seiner Rückkehr Zeit lässt, taucht Evadne, nass und außer Atem, unverzüglich wieder auf. Auf die Frage, warum sie nicht tot sei, antwortet sie triumphierend: „Ich bin aus Pappe – und Pappe schwimmt!“[30] Anstatt seine Figur zu trocknen und sie mit Feuer ins Jenseits zu befördern, wählt Adair den pathetischen Ausgang: den Tod des Autors. Er springt, mehr destruktiv als dekonstruktiv, von seiner Kreatur getrieben, selbstmörderisch in den Abgrund.
Und die Schweiz? Sie hat, wie es sich für postmoderne Zeiten gehört, ihren Auftritt vor allem als Zitat. Im illustren Kreis der Festivalteilnehmer wird etwa über jene Szene aus The Third Man diskutiert, die nicht vom Briten Graham Greene, sondern aus der Feder des Amerikaners Orson Welles stammt und in der von einer Schweizer Errungenschaft die Rede ist, die in Deutschland erfunden wurde: „In der Schweiz“, heißt es da, „herrschte brüderliche Liebe, fünfhundert Jahre Demokratie und Frieden, und was haben wir davon: die Kuckucksuhr.“[31] Noch plakativer weiß der zitierte Hitchcock das kleine Land einzusetzen. Auf die Frage nach dem Setting seines Films The Secret Agent, der in der Schweiz spielt, antwortet er differenziert: „Ich habe mich gefragt, was gibt es in der Schweiz? Milchschokolade, die Alpen, Volkstänze und Seen. Mit diesen Elementen, die für die Schweiz typisch sind, habe ich den Film gefüttert.“[32] Als fraglos bester und genauester Zitierer tut sich unter den Festivalgästen ein Schweizer hervor. Pierre Sanary, Literaturhistoriker und Verleger, besitzt ein fotografisches Gedächtnis, mit der er eine Welt aus Textstellen und Filmdialogen zusammenbaut. Mit der eigenen Meinung geht er hingegen sparsam um: „‚Kein Kommentar‘, antwortete Sanary butterweich. ‚Aber bitte, nehmen Sie das nicht persönlich‘, setzte er hinzu. ‚Das ist meine Natur. Oder eher meine Nationalität. Wenn ich eine Meinung äußern würde, wäre ich auf der Stelle kein Schweizer mehr.‘“[33]
Neben diesem eindrücklichen Porträt des beliebten Diplomatie-Klischees huscht noch ein Inspektor Schumacher, der einem Roman Dürrenmatts entsprungen sein könnte, über die Seiten. Die luftige intertextuelle Schweiz wird jedoch auch bei Adair von ihrer eigentlichen finsteren Bestimmung eingeholt: Sie darf Bösewichten und Autoren und –
in Adairs und Slavorigins Fall – boshaften Autoren eine ewige Ruhestätte sein. Einen solch unerbittlichen Blick auf die Schweiz hat übrigens auch Hitchcock geworfen. In einer von Adair mit Fleiß unterschlagenen Bemerkung über The Secret Agent erklärt der Regisseur, warum ihm die Schweiz mit ihren idyllischen Klischees so teuer ist: „Die Seen müssen da sein, damit die Leute darin ertränkt werden, und die Alpen, damit sie in Schluchten stürzen.“[34] – Ein großer Friedhof: die Alpen nichts als majestätische Grabsteine, die Wiesen und Wälder ein hübscher Totengarten, die Landesgrenze eine hohe Friedhofsmauer.
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1 Lycett (2007), 200.
2 Conan Doyle (1984), 66. Im englischen Original heißt es abenteuerlich: „L’homme c’est rien – l’œuvre c’est tout.“ Conan Doyle (1981), 190.
3 Vgl. Wölcken (1953), 102.
4 Vgl. Weinstein (1984), 47.
5 Auch der Edinburgher Stevenson ist offenbar mit Bell bekannt. „Only this one thing troubles me“, schreibt er an Conan Doyle, nachdem er einige Holmes-Geschichten gelesen hat, „can this be my old friend Joe Bell?“ Nordon (1967), 25.
6 Conan Doyle (2007), 300.
7 Conan Doyle (2007), 305.
8 Conan Doyle (2007), 319.
9 Vgl. Nordon (1967), 37.
10 Vgl. Lycett (2007), 208.
11 Conan Doyle (2007), 329.
12 Conan Doyle (1985a), 286.
13 Conan Doyle (1985a), 288.
14 Aufgefallen ist dies vor allem Atkinson (1996), 147 ff.
15 Conan Doyle (1985a), 290.
16 Atkinson (1996), 151.
17 Conan Doyle (1985a), 291.
18 Doch, um es mit Jill aus Woody Allens Manhattan zu sagen: „Well, what would Freud say?“ Allen (1991), 260.
19 Conan Doyle (1985a), 294.
20 Vgl. Weinstein (1984), 48.
21 Conan Doyle (1985b), 14.
22 Nachzulesen sind Holmes’ dunkle Jahre etwa in Rennison (2007), 147-185; Baring-Gould (1978), 281-298.
23 Die auf deutsch und englisch verfasste Inschrift lautet: „An diesem furchterregenden Ort besiegte Sherlock Holmes am 4. Mai 1891 Professor Moriarty“. Der „furchterregende Ort“ wiederum ist ein Zitat aus The Final Problem, vgl. Conan Doyle (1985a), 290.
24 Die Erzählsammlung His Last Bow erschien 1917 in Buchform, The Case-Book of Sherlock Holmes 1927, vgl. Conan Doyle (1988) und (1987).
25 Die Erzählung The Dying Detective erschien erstmals 1913 in der amerikanischen Zeitschrift Collier’s Weekly und, praktisch gleichzeitig, im Strand Magazine. Sie ist enthalten in der Sammlung His Last Bow, vgl. Conan Doyle (1988).Â
26 Adair (2003), 136.
27 Adair (1997), 33.
28 Adair (2008), 16.
29 Adair (2008), 19.
30 Adair (2008), 267.
31 Adair (2008), 58.
32 Adair (2008), 60. Man zitiert frei, aber punktgenau aus den Hitchcock-Interviews mit Truffaut. Vgl. Truffaut (2003), 93 f. Die Filmvorlage stammt von einem anderen Briten: William Somerset Maugham.
33 Adair (2008), 169.
34 Truffaut (2003), 94.
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Bibliographie
Adair, Gilbert (1997): Der Tod des Autors. Übers. v. Thomas Schlachter. Zürich: Edition Epoca. Engl. Orig.: The Death of the Author. London: William Heinemann Ltd., 1992.
Adair, Gilbert (2003): Wenn die Postmoderne zweimal klingelt. Variationen ohne Thema. Ãœbers. v. Thomas Schlachter. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt. [Essays aus verschiedenen Originalausgaben].
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Allen, Woody (1991): Four Films of Woody Allen: „Annie Hall“, „Manhattan“, „Interiors“, „Stardust Memories“. London: Faber & Faber.
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Abb. 2: Conan Doyle im Schnee. Aus: Andrew Lycett: The Life and Times of Sir Arthur Conan Doyle. New York u. a.: Free Press, 2007, o. S.
Abb. 3: Holmes am Abgrund, Schlimmes ahnend. Zeichnung von Dorr Steele. Aus: Zeus Weinstein (Hg.): Sherlock Holmes Companion 1. Zürich: Haffmans, 1985, 74.